Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
108 ben teilhaftig zu werden – nämlich die Liebe! Wir sind arg beraubt, wenn wir die geistlichen Gaben gegen die Liebe ausspielen oder umgekehrt! Es kann keine Vollendung für uns geben ohne Gnadengaben des Geistes. Sind doch gerade auch sie ein besonders konkreter Ausdruck der Liebe! Was bringen wir zum Ausdruck, wenn wir einander Gaben geben? Und wenn es nur eine kleine Blume ist, die wir verschenken, so sollte sie dennoch verkündigen: „Ich bin dir herzlich zuge- neigt, ich habe dich lieb.“ Paulus schlug in der ihm verlie- henen Weisheit gleich zwei Fliegen auf einen Streich. Zum einen spornte er die Korinther zur selbstlosen, herzlichen Zuneigung an, und zum anderen brachte er dadurch gleich- zeitig den Zustrom der geistlichen Gaben zum Überfliessen (1. Kor. 14,1.12) 1 . Jedes „Abbauen der Gaben“ wäre zudem eine grosse Torheit gewesen. Was hätte es denn genützt, was verbessert? Wo immer wir unter Einseitigkeit oder Unaus- geglichenheit leiden, da sollten wir die entsprechend zurück- gebliebenen und fehlenden Teile oder Elemente hinzufügen und nicht noch das kleine „bisschen“ an Überfluss wieder abbauen. Dies lehrt uns doch schon die Botanik! Wenn eine Pflanze von einer ihrer drei essentiellen Grundnährstoffe (Stickstoff, Kalium und Phosphor) zu viel bekommt, z.B. zu viel Stickstoff, dann bekämpft man diesen Stickstoff über- schuss auch nicht dadurch, indem man den Stickstoff wieder abzubauen versucht. Es gibt einen weit vorzüglicheren Weg: Man „bekämpft“ ihn, indem man den Mangel an Kalium und Phosphor verhältnisgerecht aufbaut . Es pflanzt doch niemand 1 „Strebt nach der Liebe; eifert aber nach den geistlichen Gaben, besonders aber, dass ihr weissagt!“ „So auch ihr, da ihr nach geistlichen Gaben eifert, so strebt danach, dass ihr über- reich seid zur Erbauung der Gemeinde.“
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