Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
128 5d) Die Tiefe Wenn Paulus für uns um die durchbrechende Gotteskraft be- tet, die uns zum völligen Erfassen und Ergreifen der „Tiefe“ führen soll, dann höre ich ihn voller Anbetung ausrufen: „O Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind seine Ge- richte und unausspürbar seine Wege!“ (Röm. 11,33). Dieser Aufschrei des Herzens folgte einer völlig neuen und überaus gewaltigen Offenbarung auf dem Fuss. Die „Tiefen“ werden in der ganzen Schrift immer wieder mit den verborge- nen Reichtümern und Schätzen der Erkenntnis in Zusammen- hang gebracht. So betete auch Daniel, unmittelbar nachdem er jenes gewaltige Geheimnis des Königs offenbaren konnte: „Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewig- keit! Denn Weisheit (Tiefe) und Macht (Höhe), sie sind sein! Er ändert Zeiten und Fristen (Länge) . Er setzt Kö- nige ab und setzt Könige ein (Höhe) . Er gibt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen (Tiefe) . Er of- fenbart das Tiefe und Verborgene (Tiefe) . Er weiss, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht (Tiefe) “ (Dan. 2,20-22). Auch uns steht diese „Tiefe“ gemäss unse- rem jeweiligen Bedarf unbegrenzt zur Verfügung. Wo immer uns Weisheit und Rat, Unterscheidung, Einsicht oder Offen- barung mangelt, da sollen wir bittend nehmen und aus Seiner vollen „Tiefe“ schöpfen. Schon immer aber galt dem Volk Gottes dieses Angebot, nur, wer hat es gebührend erkannt und ergriffen? nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat – auf Hoffnung hin, dass auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit frei- gemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes ...“
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