Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

138 Liebe Gottes ist stets tausendmal anders, als wir denken! Wenn wir denken, wir hätten die Liebe Gottes schon begrif- fen, dann irren wir gewaltig. Die Ewigkeiten werden nicht ausreichen, Seine Liebe zu erfassen! Wie der Mensch trotz jahrtausendelanger Forschung erst in diesen Tagen erkannt hat, dass sowohl der Makro- als auch der Mikrokosmos all sein Erfassungsvermögen ins Unerdenkliche übersteigt, so werden wir erst nach Äonen im Himmel erkennen, dass Gottes Liebe und Grösse nochmals unendlich weitläufiger und gewaltiger ist, als wir es bis dahin meinten. Ja, Geliebte, davon bin ich zutiefst überzeugt. Selbst nach Äonen im Angesicht Gottes werden wir noch nicht wirklich erkannt haben, wie umfänglich und immer wieder anders die Liebe Gottes ist. Wie wichtig ist es daher, dass wir uns noch einmal auf jenen Werdegang aus Eph. 3,15-19 besinnen, der uns auf die „jeg- lichen Erkenntnisrahmen sprengende Wahrnehmung der Liebe Gottes“ hinweist. Wenn es also um das Kennenlernen einer Liebe geht, die jeden Erkenntnisrahmen übersteigt, muss hiermit jede gewohnte Erfahrung ausgeklammert werden. Diese Grundlage ist äusserst wichtig, wenn wir verstehen wollen, worauf Paulus hinaus will. Alles, was der Mensch so gewöhnlich als „Liebe Gottes“ preist, liegt doch noch im Bereich des Naheliegenden, des natürlich Erkenn- und menschlich Wahrnehmbaren. Die ganze sichtbare Schöpfung, jene Liebesgabe in materieller oder personeller Form, nehmen wir mit unseren Sinnen wahr. Selbst Gnadengaben können wir noch irgendwie in ihrem Sinn erkennen. Nun geht es aber um Dimensionen der Liebe des Christus, die weit über der geoffenbarten und menschlich wahrnehmbaren Ebene liegen.

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