Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die unbegreifliche Liebe Gottes 139 Aus dieser Fülle beleuchte ich um der aktuellen Weltlage willen nur gerade einen Aspekt. Weit mehr gäbe es, wie gesagt, über diese Liebesvielfalt zu schreiben – eines aber tut uns um der gegenwärtigen Lage willen Not. Es lässt sich aus V. 19 ableiten, dass Gott in allem eine regel- rechte „Bewusstseinserneuerung“ in uns wirken möchte. Um dieses Zieles willen reisst Er kraft Seines Vermögens alle hinderlichen Mauern nieder. Er wühlt buchstäblich den Kos- mos auf, um uns zu Seiner unendlichen und unerschöpflichen Fülle zu bringen! Wie einst Hesekiel, so packt Er auch uns am Schopf und setzt uns mit Seiner mächtigen Hand mitten in neue Lebensumstände hinein, auf dass wir dort die Fülle Seiner Verheissungen und Kräfte packen lernen. Nur indem Er uns in alle möglichen Gewässer wirft, lernen wir recht schwimmen, d.h. vermögen wir dieser Reichtümer „habhaft“ zu werden. Erst im existentiellen Ausstrecken nach der „Breite, Länge, Höhe und Tiefe“, gleichsam wie nach einem Rettungsring, beginnen wir die unbegreiflichen Dimensionen der Liebe des Christus in ihrem unwiderstehlichen Duft zu schmecken. Nur im Zusammenhang mit unserem realen Ein- geführtwerden in die Breite, Länge, Höhe und Tiefe unserer Erlösung ist es darum möglich, „die alle Erkenntnis über- steigende Liebe des Christus kennenzulernen“ . Und diesen Prozess beleuchtet dieses Kapitel. Inmitten dieses Prozesses und nur durch ihn werden die Ketten unseres „natürlichen“ Liebesverständnisses gesprengt und unser Bewusstsein auf höheren Grund versetzt. Der natürliche Mensch will immer wieder nur das als Liebe Gottes akzeptieren, was ihm so recht schonend, sanft und säuselnd, so recht zart und einfühlsam begegnet.
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