Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
164 Mensch Paulus), sondern Christus lebt in mir“ (Apg. 17,28; Gal. 2,20). Um dieser gewaltigen Offenbarung willen bestä- tigte er in Athen sogar ohne Bedenken einen Ausspruch grie- chischer Dichter und Philosophen, indem er sagte: „Denn in Gott leben und weben und sind wir, wie auch einige eurer Dichter gesagt haben: Denn wir sind auch sein Geschlecht. Da wir nun Gottes Geschlecht sind ...“ (Apg. 17,28-29). Sowohl die Schrift als auch die Natur lehren uns aber unmiss- verständlich, dass eine jede Pflanzung immer nur genau nach ihrer Art hervorbringen kann: „Liest man etwa von Dornen eine Traube ...?“ (Mt. 7,16). Oder: „Kann ein Weinstock Feigen hervorbringen?“ (Jak. 3,12). Wir sollten uns daher unaufhörlich den Geist der Offenbarung schenken lassen, damit wir in der ganzen Tiefe erkennen, welche Konsequen- zen es hat, „Seines Geschlechts“ zu sein! Allzu viele Gläubige leben so, als wäre dies nur gleichnishaft und nicht tatsächlich zu verstehen. Auch der Apostel Johannes weiss mit einzigartiger Zuversicht zu bezeugen: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes ... wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden“ (1. Joh. 3,2). Dass es aber zu einem grossen Stück dieser Gleichheit bereits während unseres Erdenlebens kommen soll, drückt Paulus in Eph. 4,11-14 so aus: „Wir sollen nicht mehr Unmündige sein.“ Wir sollen durch die Dienste der Apostel, Propheten, Hirten und Lehrer (die es ja im Himmel nicht mehr gibt) „zur vollen Mannesreife, zum Vollwuchs der Fülle Christi gelangen.“ Und wieder an einer anderen Stelle: „Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der Vollkommenheit zuwen- den und nicht abermals einen Grund legen mit Busse von toten Werken und dem Glauben an Gott ... “ (Hebr. 6,1-2).
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