Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

174 chen Barmherzigkeit schildert. Da stürzen diese hilflosen Kleinen schreiend und flatternd in die Tiefe und schreien: „Das ist das Ende!“ – doch im letzten Moment schwingt sich der grosse Adler rettend unter sie, fängt sie wieder auf, um sie auf sanften Flügeln wieder nach oben zu tragen (V. 12) . Gott ist treu und kennt unsere Grenzen, halleluja! Ein echt faszinierendes Gleichnis. Das einzige Problem ist nur, dass es in der geistlichen Wirklichkeit nicht bis in die letzte Kon- sequenz so aufgeht, wie überhaupt viele Gleichnisse nicht aufgehen. Wir müssen uns im Klaren sein, dass das Auffangen der Jung- adler schon während der ganzen Zeit unserer geistlichen Unmündigkeit stattfindet. Wer die Heilige Schrift kennt, der weiss aber, dass in dieser „Flugschule“ eines Tages auch der Ernstfall kommt. Diesen Aspekt habe ich allerdings noch in keiner mir bekannten „Adlerpredigt“ gehört. Hast Du gewusst, dass der beliebte „Adlertext“ dem Lied Moses entstammt (5. Mo. 32,11) ? Es ist ausgerechnet ein Lied über die Wüsten- wanderung und die Beziehung Israels zu seinem Gott. Ich brauche nicht extra zu betonen, dass Gott genau jene ganze Generation eines Tages auch vernichtet hat, sprich: „hat abstürzen lassen“. Nachdem alle „Flugstunden“ erfolglos und fruchtleer geblieben sind, sagte eines Tages „der grosse Adler“: „So wahr ich lebe, spricht der Herr. In dieser Wüste sollen eure Leichen fallen ...“ (4. Mo. 14,28-32). Sei gewiss: Hätte Moses nicht bereits beim Auszug seinen Stab genommen und das Meer geteilt, er hätte auf der Stelle sein Leben verspielt. Er wäre umgekommen, und das Volk wäre unter eine noch schlimmere Knechtschaft gekommen als zuvor. Von Moses „Elohimstand“ hingen Millionen von

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