Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

IHN erkennen 51 Nun bittet der Apostel an dieser Stelle aber nicht lediglich um eine „Gabe der Weisheit“ (Jak. 1,5) 1 , sondern direkt um den „Geber der Weisheit“ selbst. „Er gebe euch den Geist der Weisheit ...“ Er nimmt somit nicht nur von der Quelle einen Eimer Wasser, um denselben den Ephesern zur Stillung ihrer aktuellen Bedürfnisse zuzuführen. Er führt sie vielmehr direkt zu der Quelle des Wassers selbst, damit sie dadurch selber zu einer unerschöpflichen Quelle würden (Joh. 7,38) 2 . Die Epheser sollten zuerst Gott selber erkennen und so, mittels der Erkenntnis Gottes (d.h. durch die Einswerdung mit Ihm), auch zu jeder nur erdenklich notwendigen Weisheit, Kraft, Begabung, Wesensart und Bevollmächtigung ihres Dienstes gelangen. Nicht aber ihr Dienst sollte das Ziel und Gott das Mittel zur Erreichung des Zieles sein, sondern Gott selber sollte das Ziel und der Dienst des „Geistes der Weisheit“ das Mittel zur Erreichung dieses Zieles sein. So wie also eine Gabe der Weisheit einen Menschen in die Fülle der Lebens- zusammenhänge einzuführen vermag, so sollte der „Geist der Weisheit“ die Epheser in die Fülle des Wesens Gottes hineinführen. Denn es steht geschrieben: „»Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.« Uns aber hat Gott es enthüllt durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes. – Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um zu wissen, was 1 „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden.“ 2 „Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Strö- me lebendigen Wassers fliessen.“

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