Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

6 die Paulus auf der einen Seite keinesfalls antasten (V. 5.7) , auf der anderen Seite aber auf jeden Fall ergänzen wollte. Ich versuche den Punkt etwas zu veranschaulichen. Dabei bitte ich vorweg um Verständnis, wenn ich in meiner Alle- gorie etwas in Philemon hineinlege, das wahrscheinlich nie in diesem Ausmass stattgefunden hat. Die nachfolgende Übertreibungsform scheint mir jedoch wichtig, um jenes Wesen genügend entlarven zu können, das sich weltweit als reales Übel zerstörerisch auf die Gemeinde auswirkt. Ich weiss, dass die Liebe, die Paulus Philemon zuspricht, im Urtext die Agape ist. Da Paulus diese jedoch wirksa- mer sehen wollte und der Name Philemon von der typisch menschlichen und stets die Agape rivalisierenden Phileo- Liebe spricht, möge es mir Philemon einst nicht übel nehmen, dass ich diese Konstellation als Wink des Heiligen Geistes verstanden und ihn daher als übertriebenes Negativbeispiel in meiner Allegorie verwendet habe. Um was geht es: Es klopft an der Tür. Philemon öffnet sie nicht wie ein mittel- mässiger Christ. Er tritt voller Glaubenserwartung an diese Tür – jede Begegnung ist von Gott – „Gott sendet mir jeman- den zu meinem und unser aller Besten“. „Preis sei Gott, welch eine Freude und grosse Überraschung!“, ruft Philemon, als er einige bekannte Brüder und dazu noch eine ganze Gruppe neuer Gesichter erblickt. Wie immer kann Philemon jetzt nicht mehr an sich halten. Seine Liebe drängt ihn, einen nach dem anderen innigst an die Brust zu drücken. Tränen der Rührung stehen ihm in den Augen. Dann bittet er alle einzu- treten und beginnt sogleich, ihre Füsse zu waschen, den Tisch zu decken, für ihr leibliches Wohl zu sorgen. Während der geistlichen Gemeinschaft sitzt er freudestrahlend mitten unter den Heiligen. Weil er sie so liebt, muss er sie immer wieder

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