Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

76 siehst Du, genau mit dieser Aussage wird wieder einmal deutlich, wie wenig wir noch von all dem Guten erkennen, das in uns im Hinblick auf Christus ist. Während nämlich bei den Aposteln das „Den-Begierden-der-Welt-Entflohensein“ als unentbehrliche Grundvoraussetzung für die Erlangung der göttlichen Natur galt, haben wir Christen schon den blossen Traum vom begierdefreien Wandel als ein „eh uner- reichbares Hochziel“ längst wieder aufgegeben. An ein „Der- göttlichen-Natur-Teilhaftigwerden“ im Diesseits glauben wir schon gar nicht mehr. Solche Verheissungen schieben wir aufgrund unserer subjektiven Misserfolge in der Heiligung vehement auf die Ewigkeit ab. Aber ein „den Begierden ent- flohener Wandel“ ist und bleibt simple Grundvoraussetzung eines göttlichen Wandels und hat noch nie etwas mit einem unerreichbaren Hochziel zu tun gehabt. Wie könnte Petrus sonst kapitelweise jede Form der Begierde in Grund und Boden verdammen? Nach der Schilderung des darum kom- menden Feuergerichts über Himmel und Erde beschwört er uns: „Da dies alles so aufgelöst wird, was für Leute müsst ihr dann sein in heiligem (göttlichen) Wandel und wahr- hafter Gottesverehrung?“ (2. Petr. 3,11). In heiligem Wandel, nicht bloss in heiligem Glauben, sagt Petrus. Dies mag in der heutigen Zeit geradezu blasphemisch klingen, es gilt aber dennoch: „... befleissigt euch, fleckenlos und untadelig von ihm im Frieden erfunden zu werden“ – im Wandel, jetzt und heute (2. Petr. 3,14) . Wie viel erkennen wir schon von all dem Guten, das in uns im Hinblick auf Christus ist? Von der Erkenntnis des uns zu Seiner eigenen Herrlichkeit und Tugend Berufenden hängt alles ab! Hast Du von dem Guten, das Dir im Hinblick auf Christus ist, erst erkannt, dass er Dir deine Sünden vergeben hat ... und Dir

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