Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

86 Kraft Gottes möglich. Nun mag jemand einwenden, dass es in Indien oder so viele Asketen gebe und dennoch niemand aufmerke oder etwas Besonderes daran finde. Hören wir darum, was Petrus als Fünftes sagt: 5. „... im Ausharren aber die Gottseligkeit“ (V. 6c). Dass an einem abgezehrten Mönch in staubigen Kleidern und Weltentrücktheit nicht viel Anziehendes ist, versteht sich von selbst. Davon redet Petrus auch gar nicht. Er redet von Menschen, die bei allem sichtbaren Verzicht auf weltliche Freuden dennoch lauter göttliche Zufriedenheit und Erfüllung ausstrahlen. Menschen, die mitten in der Welt leben, aber freiwillig auf alle möglichen Anrechte verzichten. Menschen, die ihre Pflichten gewissenhafter als alle erfüllen – und dennoch lauter Glück und Herrlichkeit ausstrahlen. Menschen, die, ohne zu heucheln, glückseliger sind, wenn sie geben können, als wenn man ihnen gibt. Sag, braucht diese Welt solche Menschen oder nicht? Sind wir es ihr? Weil wir in der Erkenntnis Gottes stecken geblieben sind und nicht gelernt haben, wie man glaubend aus den Vollkommenheiten Christi schöpft, geht eine ganze Welt unaufhaltsam zur Hölle! O halte sie zurück, sagt die Schrift – aber nicht mit Worten allein, auch nicht mit Gebeten allein! – Halte sie zurück mittels der Tugenden, mittels der Fleisch gewordenen Vollkommenheiten Christi in dir! Keine andere Macht kann diese am Boden liegende Welt hinein in die Wahrheit versetzen als unser machtvolles Vorbild des Errettetseins aus aller Macht der Weltlust und Sünde. Sonst wird uns zuletzt auch noch unser Gebet für „alle Menschen“, „für Könige“ und „alle, die in Hoheit sind“ zum Anlass für das Fleisch.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=