Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

88 beginnen, Berge zu versetzen, als dass wir auf die Idee kämen, das weit Naheliegendere zu tun – nämlich die vorhandene Kraft Gottes an unserem sündigen Wandel und fleischlichen Wesen zu demonstrieren. Toren! Blinde! Träumer! Ihr gleicht eitlen Kinogängern, die sich nach dem Ansehen des Kampf- getümmels sogleich wie Helden fühlen und benehmen. Ihr lest in euren Bibeln von Heilungen, Zeichen und Wundern und begehrt auf der Stelle, selber Teufel auszutreiben und all solches zu tun. Doch der erste Gürtel am göttlichen Kampfan- zug heisst: Darreichung der Tugend der Enthaltsamkeit in ausharrender Gottseligkeit! Die erste Stufe des Nachweises von Gottes Kraft muss ausnahmslos an uns selbst geschehen. Der „gelbe Gurt“ im Reich Gottes ist die sichtbare Enthalt- samkeit, die Beherrschung des Fleisches und der Lust der Welt in der Kraft Gottes. Noch einmal sei darauf hingewiesen, dass es sich hierbei nicht um asketische Bemühungen, um Werke in eigener Kraft han- delt. Wir kämpfen nicht zuerst angestrengt gegen das Fleisch, um hernach frei zu sein, um den Geist zu vergrössern oder gar zu erlangen. Vielmehr rechnen wir glaubend mit der bereits in uns wohnenden Fülle Gottes. Natürlich müssen wir uns auch immer wieder einmal einen Tritt in den Hintern geben, um die Trägheit des Fleisches zu überwinden – aber eben bereits mittels Geisteskraft – nicht im Fleisch – wie auch Paulus sagt: „Ich zerbleue (so wörtlich) meinen Leib und versklave ihn ...“ (1. Kor. 9,27). Wir verzichten somit immer wieder auf dieses und jenes, um stattdessen unsere ganze innere Aufmerksamkeit auf den zu richten, der uns zu Seiner eigenen Herrlichkeit und Tugend berufen hat. Im stückweisen Erkennen all des Guten, das bereits in uns im Hinblick auf Christus ist, werden wir ebenso stückweise all jenen Dingen

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