Apostolisch Beten - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Die Erkenntnis Gottes 93 hinwegzutragen, wie es Gal. 6,2 1 im tiefsten Grunde meint. Und gerade hierin zeichnet sich wieder deutlich ab, welch gründlicher Leidensweg uns allen noch bevorsteht. Denn so, wie wir selber sind, sind sie alle. Bis nur ein einziger Bruder ganz auf seinen aktuellen Stand in Christus gebracht ist, gibt es viel, das es „tragend wegzutragen“, dann aber auch wieder in Langmut abzuwarten gilt. Kein Fortschritt ohne Leiden. Wie viel mehr bedarf es, wenn es darum geht, die Nationen hinein in Christus zu bringen. Und auch an diesem Punkt sehen wir wieder, dass wir in vielen Stücken das Pferd beim Schwanz aufgezäumt haben. Wir rennen hin und wollen die Welt retten ..., uns selber aber haben wir weder glaubend in den Griff Gottes gebracht, noch haben wir gelernt, uns gegen- seitig auf den aktuellen Stand zu tragen. Nur das aber ist wahrhaftige Liebe, was uns auf den aktuell gebührenden und Gott gemässen Stand in Christus versetzt. Nichts wird je mehr Selbstlosigkeit von uns abfordern als dieser „Leibes- dienst“ – denn sowohl die Christenheit als auch die übrige Menschheit gleicht einem hart um sich schlagenden Wild- pferd, einem unbändigen Sohn, den man mit Worten allein nicht mehr in den Griff kriegt. Wahrhaftig lieben können, heisst darum heutzutage vornehmlich: „heilsam schlagen können“. Kannst Du liebend schlagen, sodass es den Nächsten wirklich tiefer in Christus hineinbringt und ihn nicht bloss ver- letzt? Kurzum: „Wenn ich nur schweige, bin ich zu feige – wenn ich’s nur sage, wird es zur Plage – in Christus versetzen, heisst, oft auch verletzen.“ Datum der ersten Veröffentlichung: Mai 1998 1 „Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus er- füllen.“

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