Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Der Geist der Trägheit 105 Der Fluch über der Trägheit „Verflucht sei, wer das Werk des Herrn lässig treibt ...“ (Jer. 48,10). Eine Verfluchung Gottes ist über der Trägheit ausgerufen! Dieser Fluch trifft auch uns neutestamentlich Gläubige, wenn wir nicht brennend für das Werk Gottes eifern. „Heiss oder kalt“, sagt Jesus zu der laodizäischen Endzeitgemeinde. „Alles Lässige (Laue) werde ich ausspeien aus meinem Munde“ (Offb. 3,16). Was bedeutet „das Werk des Herrn lässig treiben“ ? Lässig (hebr. »römija’h«) meint wörtlich „schlaff werden, die Spannung verlieren“ – wie ein Pfeilbo- gen also, dessen Sehne die Spannkraft verliert. Israel wurde um seiner Geteiltheit und Lässigkeit willen des Öfteren als „schlaffer, trügerischer Bogen“ bezeichnet (Ps. 78,57 1 ; Hos 7,16 2 ) . Gott erwartet unsere unablässige „Angespanntheit“ im Hinblick auf die Erwartung Seiner Verheissungen. Ist der Bogen unseres Gottesdienstes noch stetig gespannt oder ist er bereits schlaff geworden? Wie spannt man seinen Bogen von neuem, wenn er schlaff geworden ist? Es gibt nur einen Weg, dem Fluch der Trägheit zu entflie- hen: Wir müssen von neuem eine Vollgewissheit, eine bren- nende Erwartung der Vollendung aller Dinge anziehen: „Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben 1 „Sie wurden abtrünnig und handelten treulos wie ihre Väter. Sie versagten wie ein schlaffer Bogen.“ 2 „Sie wenden sich um, doch nicht zu mir. Sie sind wie ein schlaffer Bogen ge- worden. Ihre Obersten werden durchs Schwert fallen wegen der Verwünschung ihrer Zunge: Das wird ihre Verspottung sein im Land Ägypten.“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=