Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

116 Ist uns bewusst, dass ein wesentlicher Unterschied zwischen „Christus in mir“ und „ich in Christus“ besteht? Ich kann nicht „in Christus“ hineinvollendet werden, wenn nicht auch „Christus in mir“ zunehmend Gestalt gewinnt. „ER in mir“ ist Sein unmittelbares Leben, Wesen, Wirken und Handeln in mir. „Ich in Ihm“ dagegen meint mein Anteilhaben an Seiner Stellung, Seiner Berufung, Seinen Verheissungen, Kräften und Mitteln. Bildlich gesprochen ist „Christus in mir“ das Eingeführtwerden des Königs in meinen Besitz und in mein Haus; „ich in Christus“ dagegen ist mein Einge- führtwerden in des Königs Besitz und in des Königs Haus. Ein ebenso grosser Unterschied besteht weiter zwischen „Christus in mir“ und „Christus in uns“. Der Unterschied ist ebenso gross wie etwa der Unterschied zwischen einer ein- zelnen Leibeszelle und dem Leib selbst. Gottes eigentliches Ziel ist nicht nur „Christus in mir“, sondern „Christus in uns“. Gott hat die einzelne Zelle um des Leibes und nicht den Leib um der einzelnen Zelle willen geschaffen. Er sucht darum den Leib, den aus allen einzelnen Zellen zusammengefügten Organismus. Nur wer diese gemein- schaftliche Dimension anstrebt, kann mit „Strömen des Öls“ rechnen. Nur in das Gesamte hinein investiert Gott Seinen Reichtum. Ebenso wenig investiert Gott Seine Fülle in die Wirklichkeit „ich in Christus“ . So unentbehrlich dieses in- dividuelle „In-Ihm-Sein“ auch sein mag – die Schleusen der Fülle Gottes öffnen sich erst im Hinblick auf „ wir in Chris- tus “. Solange wir unsere Herzen, Sinne und Bestrebungen nicht einzig auf das gemeinsame „In-Christus - Hineinfinden“ ausrichten, bohren wir noch immer an der Hauptader vorbei.

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