Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

128 Offenbarung und der daraus fliessenden ersten Willensbe- kundung zurück und schreiten getrost auf das Dunkel der grauen Alltagswiderstände zu, wissend, dass auf uns dort nicht das Ende, sondern gerade die Stunde der Besiegelung wartet. So und nicht anders verwandeln wir den im Licht ge- fassten Vorsatz in die reale Tat. Wir beginnen z.B. gerade angesichts eines „Feindes“ praktische Feindesliebe zu üben – und erleben auf der Stelle einen Wachstumsschub hinein in Richtung Vollkommenheit (Mt. 5,44-48) 1 . Wir schreiten ge- rade angesichts der Versuchung – auf Christus blickend – an aller Verlockung vorbei und erleben ganz real, wie wir weder der Sünde, dem Fleisch noch dem Teufel Schuldner sind, um ihnen zu dienen (Röm. 6,12 2 /8,12 3 ) . Gerade angesichts des Schreckens rufen wir: „Ich fürchte mich nicht, denn der Herr ist mein Helfer!“ (Hebr. 13,6) , angesichts der Provo- kation sagen wir: „Ich ärgere mich nicht, denn gerade dies muss zu meinem Besten dienen!“ usw. usf. Und so oft wir „gerade jetzt“ im Dunkel der Ausweglosigkeit die erste zur zweiten Wahl werden lassen, stellen wir fest, dass auf der Stelle eine weitere Besiegelung zu einer noch tieferen Befä- higung stattfindet. 1 „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Un- gerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr allein eure Brüder grüsst, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ 2 „So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Be- gierden gehorche.“ 3 „So sind wir nun, Brüder, nicht dem Fleisch Schuldner, um nach dem Fleisch zu leben.“

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