Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

130 Uniformierung oder Vollendung? „Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo wäre das Gehör? Wenn ganz Gehör, wo der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder gesetzt, jedes einzelne von ihnen am Leib, wie er wollte. Wenn aber alles ein Glied wäre, wo wäre der Leib? Nun aber sind zwar viele Glieder, aber ein Leib“ (1. Kor. 12,17-20). „Wie jeder eine Gnadengabe empfangen hat, so dient damit einander als gute Verwalter der verschiedenarti- gen Gnade Gottes!“ (1. Petr. 4,10). Gott ist Leben, Vielfalt, Fülle. Nur der Tod ist eintönig, fahl, kalt und uniform. Alles was daher zur Einseitigkeit neigt, entstammt dem Reich der Finsternis und des Todes. Beson- ders im Hinblick auf den Christusleib und dessen Vollen- dung sind diese grundlegenden Feststellungen von höchster Bedeutung. Nichts liegt uns Christen so nahe wie die Nei- gung zur Einseitigkeit, ganz einerlei, aus welchem Lager wir kommen. Dabei ist nichts so wohltuend und förderlich wie die Vielfalt Gottes! Sobald wir jedoch eine geistliche Errun- genschaft gemacht haben, sind wir in guter Meinung ver- sucht, diese gleich allen Gliedern des Leibes „überzustül- pen“, um sie in dasselbe Bild „umzugestalten“. Wir sind in der Regel so sehr von unserer Perspektive überzeugt, dass uns nichts wichtiger scheint als diese. Und tatsächlich ist sie auch unentbehrlich, und tatsächlich ist sie gleicherweise für

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