Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

132 dies selber tut. Doch gerade dies ist eine organische Unmög- lichkeit! Da der menschliche Körper ein genaues Abbild des Leibes Christi ist, wollen wir von ihm lernen. Wenn sich Hand und Fuss begegnen, dann werden sie doch auch nicht einen „Existenzaustausch“ anstreben. Wenn die Hand so lange am Fuss herummachen und der Fuss so lange an der Hand herumnörgeln würde, bis der Fuss zur Hand und die Hand zum Fuss wird, was wäre das Ergebnis? Dann hättest du an einem Bein einen Fuss und am anderen eine Hand, da- für an dem einen Arm eine Hand und am anderen einen Fuss. Wenn wir unseren Leib betrachten, dann liegt gerade in der Vielseitigkeit der grosse Segen. Leber wird immer Leber und Herz immer Herz bleiben müssen. Niemals wird eine Niere die Gestalt einer Galle annehmen oder die Lunge den Platz des Herzens einnehmen können. Jedes Glied am Leibe Christi muss in seiner Eigenart absolut bleiben und darin seinen Dienst tun. Nimm dem Magen die Säure weg, weil seine Erscheinungsform dir zu ätzend wirkt, und du wirst sehen, welch grosses Unheil du damit anrichtest. „Teilha- berschaft“ ist darum der Schlüssel der Vollendung, nicht „Austausch“ oder „Uniformität“ . Ich nehme Anteil am We- sen und Wirken meines Bruders und meiner Schwester in Christus, indem ich mich willig von seiner bzw. ihrer We- sensart durchströmen und ergänzen lasse. Wenn jemand eine wunderschöne Stimme hat, dann genügt es mir doch auch, wenn ich mich deren Wohlklang aussetzen darf. Ich nehme Anteil an der Gabe, ohne dabei das geringste Pflichtgefühl in mir zu entwickeln, selber auch so schön singen zu müs- sen. Wer das nicht mehr kann, ist krank oder er leidet an der Sünde des Neides und der Eifersucht! Auch wenn ich irgend-

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