Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

30 Noch ein dritter Aspekt aber liegt in Seiner Gesamtgerech- tigkeit, nämlich Gottes Zuspruch der Gerechtigkeit, wie in 1. Joh. 5,7-8 geschrieben steht: „Denn es sind drei, die es bezeugen: Der (in uns wohnende) Geist und das Wasser und das Blut, und die drei zielen auf dasselbe ab.“ Als Jesu sich von Johannes taufen lassen wollte, wehrte Ihm dieser sogleich. Es war ja eine Taufe zur Busse. Nach Johan- nes’ Meinung stand Jesus dadurch in Gefahr, sich offiziell zum Sünder stempeln zu lassen, was in der Tat ein grosses Unrecht gewesen wäre. Doch Jesus sagte zu Johannes: „Lass es nun gut sein! Denn so gebührt es uns, alle Gesamtge- rechtigkeit zu erfüllen“ (Mt. 3,15). Haben wir gemerkt, Er sagte nicht: „So gebührt es uns, alle Ungerechtigkeit zu ertra- gen.“ Die Kraft des Vaters befähigte Jesus zur Erfüllung einer Gerechtigkeit, die weit über dem menschlich Erfassbaren lag. Er wusste m.a.W. nichts anderes, als dass es der Vater war, der Ihn hiess, sich in die Reihe der reuigen Sünder zu stellen. In dieser Seiner Kraft aber tat Er es einfach wissend, es ist ge- recht so. Und so öffnete sich der Himmel und jene hocherha- bene Stimme rechtfertigte Ihn vor aller Welt. Sehen wir, wenn wir immer nur mit unserem eigenen Hori- zont rechnen, ist solch ein Ausfluss an Gesamtgerechtigkeit gar nie möglich. Wer aber mit Ihm rechnet, der kann auch in jedem Unrecht getrost bestehen, weil er weiss, dass Christus selbst für seine Rechtfertigung einsteht. So tat es Abraham, als er Isaak opferte, und wurde dadurch zum Vater der praktischen, sprich dynamischen Gerechtig- keit aus Glauben. So tat es Noah, als er die Arche baute und zum Typus unserer Rettung wurde. So tat es Christus am

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