Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

42 in die Flucht geschlagen hat. Dies scheint das praktischste Wort der Waffenrüstung zu sein. So fordert man die Gläubi- gen heraus, den Teufel mit Bibelworten in die Flucht zu schlagen. In der Praxis sieht es dann aber häufig so aus, dass die Gläubigen sich trotz aller Bibelworte und Verheissungen nicht helfen können. Sie kommen in der Regel nur so weit, dass sie sich gerade mal mit Wahrheit umgürten können in dem Sinne, wie ich es zuvor „Im Lendengurt“ dargelegt habe. Es ist aber von äusserster Wichtigkeit zu erkennen, dass Paulus an dieser Stelle vom Schwert des Geistes als von ei- nem Rhema (nicht von dem Logos) Gottes spricht. Diese Unterscheidung ist deshalb von grosser Bedeutung, weil je- des Rhema stets ein Logos, aber nicht jeder Logos auch ein Rhema ist. Und gerade hierin liegt der Grund, warum wir zum Empfangen und nicht zum Nehmen aufgefordert wer- den. Einen Logos Gottes kann man in gewisser Weise „in die Hand nehmen“, während man aber ein Rhema nur emp- fangen kann. Mit Logos meine ich an dieser Stelle das ganz allgemein gültige Wort Gottes, das uns über Christus (den Logos in Person) und Sein Reich mit all Seinen Herrlichkei- ten unterweist (unsere gesamte Bibel). Das Rhema dagegen ist das personelle, lebendige Reden Gottes, das unmittelbare, Lösung bringende schöpferische Wort in unsere aktuelle Lage hinein. Gott, der Logos, fliesst sozusagen live in die neue Lebenssituation. Rhema bedeutet dann auch „Fliessen- des“; es betont das unmittelbare, schöpferische, propheti- sche Reden Gottes. So wie niemand eine Weissagung durch eigenen Willen hervorbringen kann, so kann niemand ein personhaft aus Gott fliessendes Wort (Rhema) hervorbrin- gen. Seine ewigen oder pauschalen Wahrheiten (Logos) da- gegen kann und soll jeder jederzeit aussprechen und beken-

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