Erschütterung - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

94 Sodann ging es um eine Begegnung mit einem Nachbarn aus der Jugendzeit. Drei Jahre zuvor kam er noch im Jog- ginganzug mit ein paar anderen Rentnern daher. Alle hatten strahlende Gesichter, wirkten gesund, fit und stark. Ich dachte damals bei mir: „Die haben alle den zweiten Früh- ling“. Dieser Tage traf ich denselben Mann wieder: schnee- weisse Haare, tattrige Stimme, schwächlich, gebrechlich, kurz – uralt! Man weiss von alten Leuten, dass viele kurz vor dem absoluten Ende noch einmal einen starken Lebens- schub in Form von Kraft, Freude, Phantasie, Spass usw. erleben. Dieser zweite Frühling war die Ruhe vor dem Sturm gewesen, erkannte ich etwas erschrocken. Mit einem Mal sah ich diese Gesetzmässigkeit wie ein Panorama auf verschie- densten Lebensgebieten vor mir . So wie gesetzmässig jeder tieferen Ruhe ein „Sturm“ vorangeht (z.B. bei Einsätzen etc.), so geht auch jedem kommenden Sturm diese „halbe Stunde“ Ruhe voraus (Offb. 8,1.5) 1 . Nicht von ungefähr spricht man darum von der „Ruhe vor dem Sturm“, denn selbst die Natur lehrt uns diese Zusammenhänge. Diese „Ruhe vor dem Sturm“ äussert sich aber in unterschiedlichs- ter Weise. In Spr. 16,18 z.B. heisst es: „Vor dem Verder- ben kommt Erhabenheit (Ruhe vor dem Sturm) und Hochstimmung vor dem Fall“ und in Spr. 18,12 : „Ehe man zu Ehren kommt, muss man zuvor leiden (Sturm vor der Ruhe) .“ 1 „Und als es das siebente Siegel öffnete, entstand ein Schweigen im Himmel, etwa eine halbe Stunde ...“ „Und der Engel nahm das Räucherfass und füllte es von dem Feuer des Altars und warf es auf die Erde; und es geschahen Donner und Stimmen und Blitze und ein Erdbeben.“

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