Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Fülle des Christus 263 Damit ermutigten sie die ersten Christen natürlich nicht, ihr Ohr auch irgendwelchen Falschpropheten und Irrlehrern gegenüber zu öffnen. Sie sollten lediglich nicht bei den äus- seren Makeln einer prophetischen Rede stehen bleiben und diese gleichsam als Freipass zur Unverbindlichkeit benut- zen, sondern einfach das Gute daraus behalten (griech. „sich zu eigen machen, heimisch machen, einverleiben“). Bis zum heutigen Tag hat der Heilige Geist nämlich nicht aufgehört, mindestens ebenso verbindliche Weissagungen und „heilige Schriften“ wie damals zu inspirieren, wenngleich jene hoch- gradige Inspirationsqualität in späterem Schriftgut kaum noch zu finden ist. Dies bedeutet in der Praxis, dass wir an keinem Punkt einen Schlussstrich ziehen dürfen, an dem der Heilige Geist keinen Schlussstrich zieht. Weder in der Ab- grenzung gegen anders geprägte Gotteskinder noch in der Festlegung einer begrenzten Anzahl „heiliger Schriften“, einer begrenzten Anzahl „geistlicher Gaben“ oder „apostoli- scher Dienste“ usw. usf. Vielmehr hätte der Leib Christi von Anbeginn an unaufhörlich in immer tiefere und wieder neue Bereiche der geistlichen Wirklichkeit eindringen, sich darin heimisch machen und ausbreiten sollen. Ein jedes Glied an diesem Leib sollte bis zum heutigen Tag in dieser Weise „Beute“ machen und diese Beute wieder auf den übrigen Leib verteilen, damit dieser sie sich „einverleibe“. Der Leib des Christus erbaut sich auf diesem Weg gegenseitig selbst (Eph. 4,16) 1 . 1 „Aus ihm wird der ganze Leib zusammengefügt und verbunden durch jedes der Unterstützung dienende Gelenk, entsprechend der Wirksamkeit nach dem Mass jedes einzelnen Teils; und so wirkt er das Wachstum des Leibes zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.“
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=