Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Die Fülle des Christus 269 nende Kraft und Salbung des Heiligen Geistes hätte bis zum heutigen Tag ausgereicht, um alle Irrlehrer, falschen Apostel und Christusse abzuwehren (1. Joh. 2,27) 1 . Anstatt aber gemeinsam in der Einheit des einen Geistes zu verharren und die Unterscheidung der Geister durch das lebendige gemeinsame Zeugnis zu üben, begann man sich immer mehr rein buchstabenmässig abzusichern. So traten abgefasste Lehrsätze und schriftliche Glaubensbekenntnisse immer mehr an die Stelle der unmittelbaren Geisteswirkung in der Gemeinde. Heute sind wir dadurch der lebendigen Chris- tuswirkung so weit verlustig gegangen, dass wir ohne den Buchstaben „buchstäblich“ verloren sind. Man meinte wohl, des ständigen Kräfteringens müde geworden, mit dem ge- druckten Wort etwas mehr Ruhe und geistliche Stabilität in die Gemeinden zu bringen. Kaum jemand wird seinerzeit damit gerechnet haben, dass zwar eine gewisse Ruhe eintre- ten, diese aber unmittelbar den „Winterschlaf“ der Gemeinde einleiten würde. In jeglicher Hinsicht aber haben wir uns von der geistlichen Realität abgewandt und uns aufs Neue der alttestamentliche Buchstabenfrömmigkeit ergeben. So ist uns alles zum Abgott geworden, was uns ursprünglich zum Guten hätte gereichen sollen. Gewiss waren die Briefe des Paulus von existentieller Bedeutung für die Korinther von damals. Für uns jedoch hätten sie nie in dieser Weise ebenfalls zur existentiellen Bedeutung werden sollen. Für uns ist in erster Linie das von Bedeutung, was der Geist den Gemeinden HEUTE sagt, d.h. was durch die einzelnen 1 „Und ihr! Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand belehre, sondern wie seine Salbung euch über alles belehrt, so ist es auch wahr und keine Lüge. Und wie sie euch belehrt hat, so bleibt in ihm!“

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