Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
272 gensätzlich und feindlich gewirkt hat, wird in diesen Tagen zunehmend im Licht der vollendeten Ergänzung offenbar. Wollen wir es sehen? So, wie die Welt nach nunmehr 6000 Jahren endlich erkannt hat, dass sie ja trotz unterschiedlichsten Interessen, Berufen und Religionen usw. durch und durch eines Geistes und einer Natur ist (und wie wahr ist diese Erkenntnis!), wird der Leib Christi ebenso zunehmend zu derselben Schau über sich selbst gelangen und trotz unterschiedlichsten Prägungen und Berufungen seine Einheit und Zusammengehörigkeit unter dem einen Haupt erkennen. Zunehmend wird alles im Lichte der vollendeten Ergänzung und nicht mehr länger in dem des scheinbar feindlichen Widerspruches offenbar. Allzu vieles hat sich immer nur widersprochen, weil uns in der Beurteilung die geistgewirkte Perspektive gefehlt hat. Schliesslich aber soll der Christusleib alle kindischen Züge abstreifen und es lernen, aufeinander zuzugehen, um von- einander zu empfangen, sich gegenseitig zu befruchten und auf diesem WEG zu vervollständigen. Bei allem, was ich sage, rede ich natürlich nicht von blinder Toleranz und Vermischung mit Irrlehre! Ich rede stets nur von gerecht- fertigter Ergänzung. Und im Lichte dieser gegenseitigen Ergänzung dürfen wir getrost auch alle Begegnungsangst ablegen. Wir sollen uns nicht mehr länger gegenseitig in Frage stellen und unsere Erkenntnisse gegeneinander aus- spielen und aneinander messen. Wir sollen uns auch nicht mehr auf Grund unserer Unterschiedlichkeiten gegenseitig als unglaubwürdig abstempeln. Keiner muss zuletzt seinen Nächsten zum Übertritt in seine Denomination, Gruppe oder Lehransicht locken. Man wird nicht mehr sagen: „Verlasse
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