Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Fülle des Christus 273 das Deinige und komm zu uns“, sondern: „Nimm meines zu dem Deinigen hinzu!“ Anstatt stets das eine gegen das andere einzutauschen, wird man sich das, was der Bruder neben einem hat, „miteinverleiben“, und so wird ein reger Austausch stattfinden. Nicht immer nur das eine oder das andere, sondern beides zusammen wird mit einem Mal Platz haben. Das Wort vom Kreuz muss nicht mehr gegen das Wort des Glaubens ausgespielt werden, die Weite des Her- zens wird Hand in Hand gehen mit der Unvermischtheit, die Freiheit im Geist mit der Verbindlichkeit, der hochheilige Ernst mit der kindlichen, fröhlichen Natur usw. Die Begeg- nung mit andersartigen Brüdern muss nicht mehr länger Verlustangst bedeuten. Man nimmt sich nichts mehr weg, sondern fügt lediglich hinzu. Man wird endlich auch in geist- licher Hinsicht erkennen, dass das Salz ja zur Suppe gehört. Nur in der Begegnung mit anders geprägten Geschwistern aber ist wahre Ergänzung möglich. Extremismus Es kommt auch die Zeit, in der wir die „Extremisten“ in einem ganz neuen Licht sehen werden. Der Extremismus ist zwar gerade im Hinblick auf die Fülle des Christus etwas äusserst Verwerfliches, da jeder Extremist sein Stückwerk als das Absolute und Ganze zu verkaufen versucht. Auf der anderen Seite aber tat der Extremismus stets auch einen her- vorragenden Dienst. Er hat viele verschollene geistliche Wirklichkeiten neu ausgegraben und entdeckt. Ich rede jetzt natürlich nicht vorbehaltlos von allen Extremisten. Es gibt auch solche, die mit Stumpf und Stil zu Verwerfende sind.
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