Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
46 Gesetz und Evangelium Wir müssen recht verstehen: Diese Ordnungen und Prioritäten bildeten eine wichtige Grundvoraussetzung für die Gegen- wart und das Handeln Gottes. Gott gab die Gesetze und Ordnungen, damit Er sich inmitten Seines Volkes aufhalten und dadurch dessen Feinde unterwerfen konnte. Der Fehler Israels bestand nun aber darin, dass es aus diesen Gesetzen und Ordnungen ein „Heilsevangelium“ machte. Anstatt mit Wonne Seinem Gott Raum zu verschaffen und sich dadurch eines zunehmenden Sieges zu erfreuen, machte es aus dem Gesetz eine Heilsfrage. Es machte mit einem Mal (unaufge- fordert) sein Heil von diesen Ordnungen abhängig. Es machte aus dem Gesetz und den Ordnungen eine Religion, erhob sie zur Heilsquelle, und darum wurde das Gesetz an die Stelle Gottes, zum Zentrum und Sinn des Glaubens gerückt. Aber die Gesetze sollten nie einen Zweck in sich selbst haben. Um dieser Verirrung und um dieses Missbrauchs des Geset- zes willen, musste später jene harte Kontroverse durch das „Evangelium der Gnade“ erfolgen. Gott musste mit aller Gewalt wieder „Gesetz“ und „Gnade“ differenzieren und einander neu zuordnen. Er wollte allen Juden von neuem klarmachen, dass das Gesetz und sämtliche Ordnungen Got- tes noch nie etwas mit einem Heilsweg gemein hatten. Die Juden erhielten ja das Gesetz, gerade weil sie bei Gott be- reits angenommen waren . Schon immer hing ja das Seelen- heil einzig vom Glauben und der Gnade allein ab, nur dass die früheren Geschlechter eben „vorwärts auf Christus“ und wir späteren „rückwärts an Christus“ als Erlöser zu glauben
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