Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

58 Sein Volk Stück um Stück umzuformen, „zwangszuheiligen“ und zuzurüsten, damit Er in ihrer Mitte wandeln und dadurch alle Seine Feinde unterwerfen konnte (5. Mo. 23,10ff) . Alles und jedes musste in seine Ordnung und an seinen Platz gebracht werden. Wer sich dagegen sträubte, musste aus Seinem Volk ausgerottet werden (2. Mo. 31,14) 1 . Diese Ordnungen und Gesetze wurden aber keinesfalls etwa als Heilsweg gegeben, auf dem Israel sich durch möglichst genaues Befolgen seine strapazierte Gerechtigkeit vor Gott wieder abverdienen sollte. Das Gesetz war vielmehr letzter Ausweg aus dem Dilemma der Zügellosigkeit, der Unrein- heit und Unverbindlichkeit eines bereits begnadeten Volkes! Die Einführung des Gesetzes war deshalb einzig unum- gänglicher Akt eines Ausnahmezustandes im Reiche Gottes (Gal. 3,19) 2 . (Ausnahmezustand = staatlicher Not- stand z.B. bei Aufruhr, Kriegen oder Epidemien, der die verantwortlichen Organe zu ausserordentlichen Massnah- men zwingt.) Darum wird das Gesetz auch Zuchtmeister und Erzieher genannt. Es war sozusagen begnadigender Ret- tungsring in letzter Minute für ein todgeweihtes Volk! Der Schande aber nicht genug, verfielen die abtrünnig Geworde- nen obendrein noch der Versuchung, den Zuchtmeister zu einem „Evangelium und Heilsweg“ zu erklären. Der Spiegel des Gesetzes war einzig zu ihrer Bewahrung vor noch 1 „Haltet also den Sabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entweiht, muss getötet werden, ja, jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, eine solche Seele soll aus der Mitte seiner Völker ausgerottet werden.“ 2 „Was soll nun das Gesetz? Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt – bis der Nachkomme käme, dem die Verheissung galt – angeordnet durch Engel in der Hand eines Mittlers.“

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