Krieg in Gerechtigkeit - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Unterscheidung der Ordnungen 59 Schlimmerem und zu ihrem Zerbruch gegeben. Anstatt aber durch Busse und Glauben freiwillig in die göttlichen Ordnungen einzugehen, irrten sie noch weiter ab, indem sie auch noch das Gesetz seines ursprünglichen Sinnes, Zwe- ckes und Zieles beraubten. „Gesetzloses Evangelium“ kontra „gesetzliches Heil“ Wir Heiden aus den Nationen haben es aber keineswegs besser gemacht. Wir haben im Gegenteil den hartnäckigen Irrtum der Juden als Anlass und Rechtfertigung genommen, um aus dem uns überlieferten Evangelium ein „gesetzloses Evangelium“ zu machen (Mt. 24,12 1 ; 2. Tim. 3,1-5 2 ) . Statt der echten biblischen Freiheit prägt uns nun fromme Unver- bindlichkeit. Deshalb besingen wir mit grosser Vorliebe die- jenigen Bibeltexte, die über die „Freiheit in Christus“ reden. „Wir sind frei, frei, frei!“, rufen wir. Das Entsetzliche an der ganzen Geschichte ist nur, dass wir den biblischen Sinn von „Freiheit“ ebenso eigenwillig interpretieren, wie es die Juden ihrerseits mit dem Sinn des Gesetzes tun. 1 „... und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe der meisten erkalten.“ 2 „Dies aber wisse, dass in den letzten Tagen schwere Zeiten eintreten werden; denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, Geld liebend, prahlerisch, hoch- mütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unver- söhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen. Und von diesen wende dich weg!“
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