Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Medienschlacht 101 wenn man ihn aus der Alkoholsucht befreien will. Denken wir allen Ernstes, dies sei beim Suchtmittel Droge plötzlich etwas ganz anderes? Als Drogen-Rehabilitationsleiter mit 18 Jahren Erfahrung (davon 14 Jahre vollzeitlich) kann ich dazu nur sagen: Es besteht diesbezüglich auch nicht der aller- geringste Unterschied zwischen Alkohol- und Drogensucht! Mit dieser Aussage stelle ich mich zwar mit unter den Be- schuss von van der Linde, der solche Ansichten kurzerhand auch schon als eine Form von Sektiererei verurteilt hat, „die die Realität ausblende“. Aber was soll’s: Haben wir schon gemerkt, dass wir allesamt nicht mehr so genau wissen, was eigentlich Realität ist? Und gerade hierin sehe ich unser künftig grösstes Problem. Summarisch bin ich der Überzeu- gung, dass wir Schweizer in unserer gesamten Liberalisie- rung längst zu weit gegangen sind. Wenn ich mich aus Erfah- rungsgründen auch für „Jugend ohne Drogen“ entscheide, weiss ich dennoch zutiefst im Herzen, dass auch sie nicht das Gelbe vom Ei ist – sie ist lediglich die bessere von zwei Scheinlösungen. Wollen wir unser Land jedoch vor dem ab- soluten Chaos retten, dann gibt’s aus meiner Sicht nur eines: Zugeben lernen, dass wir mit unserer gesamten Liberalisie- rungspolitik eine Form von Sektierertum ausleben, die die Realität ausblendet – allem zuvor jene Realität nämlich, dass dem Menschen nur in einer von Herzen kommenden Gottesfurcht Weisheit gegeben wird, die ihn vor systemati- schem Untergang und Zerfall bewahren kann. Zu dieser gilt es, auch auf nationaler Ebene, zurückzukehren.

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