Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

102 Dezember 1997 Selbstlose Homosexualität? War es bis vor wenigen Jahren noch üblich, dass der Pfarrer das glaubensschwache Volk zum Gehorsam gegen Gottes Wort aufzurufen hatte, ist es dieser Tage im Hinblick auf die Homosexuellenfrage gerade umgekehrt. Als Zeuge eines Podiumsgespräches in „Jona SG“ im November 97 stellte ich mit grossem Erstaunen fest, dass es die Mehrheit des Volkes war, die die auf dem Podium stehenden Pfarrer mit teils fast verzweifelten Worten zur Heiligen Schrift zurück- zurufen suchte – aber vergeblich. Nun, nach dem Lesen des Artikels über die heutige Haltung der Pfarrer zu diesem Thema, frage ich mich erschrocken: „Wem sollen wir Laien uns nun künftig anvertrauen?“ Es waren doch die Pfarrer, die uns jahrhundertelang aus jeder Sicht der Bibel bewiesen hatten, dass selbstlose Liebe und enthaltsames Wesen gera- dezu im Zentrum des Willens Gottes sind. Immer wieder beteuerten sie dazu, dass diese Worte unauflösbarer als Him- mel und Erde seien. Wieso stellen sie sich nun plötzlich hinter die homosexuelle „Liebe“, die nachweisbar allem anderen als einem selbstlosen und enthaltsamen Wesen ent- springt? Jahrtausendelang beschworen uns von Gott gesandte Propheten und lehrten uns wie auch die Pfarrer, dass jeder Ungehorsam gegen Gottes Wort (Bibel) zu unserem sicheren Schaden und Verderben ausschlagen würde. Sie führten uns Sonntag für Sonntag anhand der Bibel das Schicksal vergan- gener Generationen vor Augen und bewiesen uns unwider- ruflich: Wo immer das Volk den Weisungen Gottes treu war, da war das Ergebnis Segen, Wohlstand, Friede, Lebensfülle.

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