Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Sprache der Wolken 135 Stephanus sah in seiner letzten Stunde, wie sich der Himmel über ihm öffnete (Apg. 7,56) 1 . Ebenso sah Petrus in seiner Vision einen geöffneten Himmel, als es um das Zeugnis ging, dass Gott die Heiden gereinigt hatte (Apg. 10,11) 2 . Immer und überall zeugen Wolken von unserer Beziehung, von unserem Verhältnis zu Gott. So kann ein geöffneter Himmel, sprich ein wolkenloser Himmel, zuzeiten eine absolute Klärung zwischen Gott und Mensch (wie im Fall von Petrus und Stephanus) offenbaren. Als Jesus getauft wurde, lesen wir: „Und siehe, die Himmel wurden auf- getan ...“ (Mt. 3,16). Unzählige Male erlebten wir, insbe- sondere bei den Wassertaufen, wie sich über uns die zuvor schwarzen Wolken verzogen und ein grosses blaues Loch entstand. Zuzeiten mochten wir bei Schneesturm, Regen oder Nebelschwaden das Haus verlassen haben, eine Stunde später standen wir unter tiefblauem Himmel im Wasser und tauften die Gott Wohlgefälligen. Gerade auch durch einzelne Gott wohlgefällige Menschen werden immer wieder deutliche Wolkenbewegungen ausgelöst. Dass Wolken von gegenseitigen Beziehungen und Verhält- nissen zeugen, schien schon der Volksmund zu ahnen. Denn ohne sich wohl bewusst zu sein, was er spricht, sagt er: „Nun ist alles wieder klar, es steht kein Wölkchen mehr zwischen uns.“ Dass sich ein Wolkenhimmel aufgrund ein- zelner Menschen verändern kann, bezeugt die Schrift auch in 1 „Siehe, ich sehe die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen!“ 2 „Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäss, gleich einem grossen, lei- nenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen.“

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=