Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
176 an und erlangen in hoher Präzision das ihnen bestimmte Ziel. Wir Menschen dagegen merken bis zur letzten Stunde nicht, dass heilsgeschichtlich gesehen ein todbringender Winter hereinbricht. Während selbst die Ratten das sinkende Schiff rechtzeitig verlassen und alle Vögel intuitiv das Feld räumen, weil sie kommende Naturkatastrophen vorausspüren, merken wir Menschen – wie zur Zeit Noahs und Lots – nichts von dem herannahenden Gerichtsfeuer, bis es über unsere Köpfe hereinbricht. Geht einer Biene die Kraft zum Fliegen aus, stirbt sie lieber in Selbstlosigkeit, als dass sie sich an dem Honig an ihren Beinen vergriffe. Die übersättigten Menschen aber in ihrer Intelligenz und Gier sind eher bereit, ganze Völker aufzu- opfern, als ihrer Selbstsucht und Gier zu entsagen. Sag mir an dieser Stelle, was rein sozial zuverlässiger für die Gesamt- heit ist: ein Mitgehen mit der Intuition des Lebens und des Friedens oder ein sich selber Helfen mittels Intelligenz und der Führung durch die Lüste des Fleisches!? Tiere erkennen sich gegenseitig am Geruch. Wir Christen haben verlernt, uns einander durch den „Geruch des Geistes“ zu erkennen. Die Vernunft und Intelligenz der Theologie spaltet uns an allen Orten. Moschusochsen und andere Tiere haben gelernt, sich als Gemeinschaft wie „ein Tier“ zu verteidigen. Unsere fromme Intelligenz dagegen gibt uns angesichts aller realen Feinde sogar noch Anlass, uns gegenseitig zu bekämpfen und in den Dreck zu ziehen. Tiere lernen spielerisch. Beobachtet man Eichhörnchen oder andere Tiere, so sieht man, wie sie in ihrem gemeinsamen Spiel den Ernstfall proben: Wie verhält man sich einem Feind gegenüber? Welche Fluchtwege sind die besten? Sie proben
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