Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

18 total reformiert, in Sack und Asche zu Gott zurückgeführt. Sollte Gott diese Busse nicht gesehen haben? Gewiss hat Er sie gesehen, und gewiss hat Er den Einzelnen auch vergeben. Doch auch dieses „Vergeben und Vergessen“ konnte nur ih- re weitere Existenz sichern, nicht aber die Konsequenz der Sünde auflösen. Weil Gott mit ihnen war, tötete Er sie nicht auf der Stelle. Sie wurden jedoch unter Nebukadnezar nach Babylon geführt. Dort in Babylon war Gott fortan mit ihnen, war ihnen gnädig und stand ihnen bei. Dort sollten sie Wein- berge pflanzen und dem König dienen, so lautete der neue Befehl der Propheten. Doch an der Konsequenz der Sünde Manasses gab es nichts zu rütteln. Sie mussten aus ihrem Land vertrieben werden. Umso unglaublicher scheint diese Konsequenz, wenn man in 2. Chr. 33 liest, dass Gott sogar Manasse, dem Verursacher all dieses Elends Vergebung und Erhörung geschenkt hatte für seine Sünden. Denn als die Heeresobersten des Königs von Assur über Manasse kamen und ihn in eherne Fesseln legten, schrie dieser zu Gott. „Und als er so bedrängt war, flehte er den Herrn, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter und betete zu ihm. Und er liess sich von ihm erbitten und erhörte sein Flehen und brachte ihn nach Jerusalem in seine Königsherrschaft zurück. Da erkannte Manasse, dass der Herr der wahre Gott ist“ (2. Chr. 33,12-13). Ich hoffe, dass diese Beweisführungen ausreichen, um unwiderlegbar zu zeigen, dass Gott zwar auf der einen Seite Sünde vergibt und vergisst, auf der anderen Seite aber nicht notwendigerweise auch die Konsequenzen der Sünde besei- tigt. Mose, Aaron, David, Josia, Manasse, sie alle empfingen auf der einen Seite Vergebung und durften am Leben bleiben,

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