Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
186 uns das Geheimnis göttlicher Festsetzung. Denn Salomo schreibt wörtlich: „Für alles gibt es eine Festsetzung“ (Kap. 3,1). Damit offenbart er, dass jedes Vorhaben unter dem Himmel an die von Gott vorherbereiteten Zeiten und Fristen gebunden ist. Das bedeutet nichts Geringeres, als dass weder das Positive noch das Negative in unserem Leben einfach rein zufällig zu irgendwelchen Zeiten geschieht bzw. geschehen kann. So wie man nicht zu jeder beliebigen Zeit säen und ernten kann, so kann man mit anderen Worten auch nicht zu irgendeiner beliebigen Zeit Gutes oder Schlechtes tun. Über jedes einzelne Vorhaben unter dem Himmel hält Gott Seine Hand, sodass nichts willkürlich zustande kom- men kann. Alles und jedes unter dem Himmel ist an göttlich gesetzte Bedingungen geknüpft, dass es zustande kommen kann – sowohl das Gute als auch das Böse. Wer sich in dieser göttlichen Arithmetik (Rechenkunst) auskennt, der kann himmelhoch erhaben über all diesen irdischen Entwicklungen und Machenschaften stehen. Er wird nicht mehr geknechtet, gehetzt und gepeinigt wie der schicksalsgeängstigte Mensch. Er weiss, dass nicht irgendeine Sache unter dem Himmel nach Willkür zustande kommt. Er sieht von ferne, ob die Bedingungen für etwas Gutes oder für etwas Böses erfüllt sind oder nicht. Denn weder Gutes noch Böses kann sich nach Willkür ausgestalten. Weil Jesus die Gesetze der gött- lichen Arithmetik kannte, wusste Er zu jeder Zeit, woran Er war. Weil jedes Vorhaben unter dem Himmel seine fest- gesetzte Stunde hat, hörte man Jesus immer wieder einmal sagen: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen“ (Joh. 2,4) oder: „Meine Zeit ist noch nicht da ...“ (Joh. 7,6). So konnte weder Maria Ihn dazu bewegen, vor der festgesetzten Zeit Wasser in Wein zu verwandeln, noch konnten seine
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