Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Was sein wird, war! 187 Brüder Ihn dazu überreden, vor der festgesetzten Zeit zum Laubhüttenfest zu kommen. Andererseits widerstanden Ihm Seine Jünger, als Er trotz Verfolgung wieder nach Judäa gehen wollte. „Rabbi, eben suchten die Juden dich zu steinigen, und wieder gehst du dahin?“ (Joh. 11,8). Die Antwort Jesu war so verblüffend, dass sie aus Pred. 3 hätte stammen können – eine scheinbar lapidare Erkenntnis: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden?“ (Joh. 11,9). Na sicher hat der Tag zwölf Stunden; das weiss doch jedes Kind. Doch Jesus sah tiefer. Er hatte die göttliche Arithmetik vor Augen, als Er diese Antwort gab. Da sowohl alle guten als auch bösen Vorhaben unter dem Himmel ihre Festsetzung haben, blieb Jesus noch zwei Tage an dem Ort, wo Er war. Dies tat Er, obgleich man Ihn gerufen hatte, um den kranken Lazarus zu heilen. Jesus aber liess ihn sterben, weil Er im Geist sah, dass Seine Zeit, Gutes zu tun, noch nicht gekommen war. Erst als Lazarus schon einige Tage tot war, hat das gute Vorhaben der Auferweckung Raum in Ihm gefunden. Dieses Licht, das Ihn im Geist der Freiheit nach Judäa führte, war dieses Tageslicht, von dem Er in Seiner so geheimnisvollen Antwort sprach: „Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stösst er nicht an, weil er das Licht der Welt sieht. Wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stösst er an, weil das Licht nicht in ihm ist“ (Joh. 11,9-10). Weil der Geist Gottes in Ihm die innere Freiheit und Freudigkeit auslöste, Lazarus aufzusuchen, war Ihm dies in Seinem Herzen der arithmetische Beweis, dass die in Judäa tobende Verfolgung keine Gewalt über Ihn haben konnte, denn der Geist Gottes würde Ihn nie in eine Falle locken. Das Licht schien Ihm, und weil dieses Licht schien, wusste Er, dass das Böse sich gleich den wilden

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