Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
222 Wie wird man verändert? „Werdet verwandelt (griech. »metamorphosiert«) durch die Erneuerung (griech. »anakänosis«) des Denksinnes (griech. »nous«) “ (Röm. 12,2). Unsere Verwandlung kommt gemäss diesem Text auf dem Weg eines erneuerten Denksinnes zustande. Verwandlung kommt mit anderen Worten nicht kraft unseres Wollens, sondern kraft eines veränderten Denksinnes zustande. Diese Unterscheidung ist die vielleicht grundlegendste, die wir beachten müssen. Die Kraft zur Verwandlung hängt letztlich nicht von guten Vorsätzen, sondern von einem erneuerten Denksinn ab! Der Weg unserer Verwandlung verläuft wort- wörtlich über die Hinauf neumachung (» ana känosis«) unseres Denksinnes (»nous«). Um diesen Weg besser verstehen zu können, erkläre ich zuvor die Begriffe » anakänosis « und »nous«. »Nous« hat mit mehr als nur mit „Denken“ zu tun. »Nous« meint das Vermögen geistlicher Wahrnehmung schlechthin. Unser Umgewandeltwerden in eine andere Ges- talt hängt somit gemäss Röm. 12,2 direkt von der völligen Neumachung unseres geistlichen Wahrnehmungsvermögens ab. Unser geistliches Wahrnehmungsvermögen aber soll wortwörtlich „hinauf“ (griech. »ana«) „neu gemacht“ (griech. »känosis«) werden. Also nicht nur aufpoliert, sondern völlig nach oben neu gemacht werden. Im Deutschen haben wir »anakänosis« mit „Erneuerung“ übersetzt, was hinsichtlich unserer Thematik aber unzureichend ist. Es geht eben nicht bloss um ein wenig Erneuerung im Sinne einer Restauration unseres geistigen Wahrnehmungsvermögens. Die Schrift spricht hier von einem kompletten Hinaufneumachen. Damit
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