Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Wirksame Veränderung 225 grundsätzlich eher auf der Sonnenseite des Lebens angesie- delt, während negativ denkende und bekennende Menschen das Unheil auf allen Ebenen geradezu anziehen. Ich selber bin mit Menschen aufgewachsen, die in allem prinzipiell das Positive und Gute erwarteten. Etlichen ist solches tatsäch- lich auch widerfahren, sodass sie heute, weltlich gesehen, in höchsten Positionen stehen. Andere dagegen, die immer zu allem etwas Negatives zu erzählen oder bei allem etwas Negatives zu befürchten hatten, sind heute aus der mensch- lichen Gesellschaft ausrangiert, verbringen ihre Jahre in Psychiatrien unter betäubenden Medikamenten oder sonst wie im Elend. Dieser verblüffende Zusammenhang zwischen Denken und Verändertwerden zieht zunehmend auch viele christliche Prediger in seinen Bann. So finden diese philosophischen Erkenntnisse auch mehr und mehr Einlass in die biblische Verkündigung. Die Lehren des positiven Denkens und Bekennens werden eins zu eins in Röm. 12,2 etc. hineinin- terpretiert. Doch diese Interpretation ist gefährlich, weil unzureichend. Denn Röm. 12,2 redet nicht bloss von einer Erneuerung unseres Denkens, die ein bisschen Veränderung nach sich zieht, sondern von einer völligen Hinaufneuma- chung unseres geistlichen Wahrnehmungsvermögens, die eine Verwandlung, eine göttliche Metamorphose nach sich ziehen soll. Beachte hier den Unterschied: Ich behaupte nicht, dass positives Denken und Bekennen keine Verände- rung nach sich zieht. Gewiss zieht es Veränderung nach sich, niemals aber schöpferische Verwandlung. Darum sagt Paulus gerade an dieser Stelle, wir sollen nicht gleichförmig dieser Welt oder wörtlich „dem Schema“ dieser Welt sein. Was ist das Schema dieser Welt? Es ist die eigene Anstren-
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