Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

230 fressen einer Raupe gleicht, gleichen die Heiligtumsübun- gen jener Phase, in der die Raupe sich in einen Kokon zu verwandeln beginnt. Streben wir in Tat und Wahrheit die göttliche Verwandlung und nicht bloss die menschliche Ver- änderung an, ist diese Übung in der zweiten Dimension des göttlichen Heiligtums von allergrösster Wichtigkeit. Hier geht es um die Hinaufneumachungsübung unseres Vereini- gungsbewusstseins mit Gott. Hier wird unser Vollbewusst- sein des „Christus in uns“ und „wir in Ihm“ herangebildet. Darum trifft dieses in der Schöpfung verankerte Gleichnis von der Verwandlung der Raupe in einen Kokon so trefflich auf unsere Metamorphose in das Bild Christi zu. Verwand- lung ist in unserer Phantasie immer wieder etwas, das uns sogleich Flügel verleiht und uns durch Höhen fliegen lässt. Doch die göttliche Verwandlung beginnt in scheinbar endlo- sen Ohnmachtsübungen. Die Raupe löst sich nach der Ver- puppung vollständig auf, indem sie zu einem Brei wird und ihre einstige Identität komplett verliert. Genauso ergeht es uns in diesem Verwandlungsprozess der zweiten Stufe. Wir müssen unsere eigene Identität, unsere eigene Existenz um „Christus in uns“ willen verleugnen lernen. Wir müssen erkennen, wer Er in uns ist und wer wir in Ihm sind. Dabei werden wir mit Zehntausenden von Schwierigkeiten und Unmöglichkeiten konfrontiert. Alles und jedes dient einzig dazu, unser Bewusstsein hinauf neu zu machen, dass Er ja wir und wir ja Er sind. Alles, was wir früher an Verheissun- gen geglaubt und erfasst haben, wird hier praktische Realität. Nicht allein unsere Einstellung und geistliche Gesinnung wird hier verändert, sondern unser Verhalten, unser Tun erfährt hier eine substantielle Veränderung. Überall, wo wir über unsere eigenen Grenzen hinausgeführt werden, beginnt

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