Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

28 natürlichkeit eines Wunders von der Macht der Verfehlungen gerettet und erlöst werden. Die Sündenvergebung ist ledig- lich der Partnerschaftsvertrag. Doch der Kampf um die Heili- gung ist das eigentliche „Spiel“, das eigentliche Projekt oder das gemeinsame Werk dieser Partnerschaft. Vergebung ist eine Herzens- und Gesinnungsfrage, Erlösung dagegen ist eine Macht- und Kraftfrage. Sowohl aber die Vergebung bzw. der Loskauf (»apolytrosis«) als auch die Loslassung oder Erlösung (»aphesis«) müssen durch den Glauben Gottes kraft des Blutes Jesu erlangt werden. Die Aphesis erlangen wir nur um den Preis unseres Eigenlebens. Nur im ganz engen „In-Ihm-Bleiben“ können wir die Konsequenzen unserer Verfehlungen aufheben oder wenigstens auf ein Minimum reduzieren. Das Gericht über die Sünde ist immer der Tod. Im Einbüssen unserer Eigenherrschaft und unseres Eigenwillens unter Christus aber ist diese Forderung erfüllt. Weitere „Anstatt“ des Anstatt-Christus Für alles und jedes, was aus Christus ist, produziert der Anstatt-Christus einen Ersatz. Dieser Ersatz erscheint nicht selten beeindruckend. An die Stelle von „Vergeben und Züchtigen“ ist das billige „Begnadigen und Vergessen“- Verständnis getreten. Anstatt der Salbung kam die Rhetorik, anstatt der Redegabe die Rednergabe, anstatt der Kraft des Heiligen Geistes die Lautstärke. Schon Paulus hatte mit den „übergrossen Aposteln“ zu kämpfen (2. Kor. 11,5) 1 . Mit 1 „Denn ich meine, dass ich den »übergrossen« Aposteln in nichts nachgestan- den habe.“

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