Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

30 Stellen auch mit „hoffen“ wo eigentlich „auf Empfang aus- gerichtet“ den Punkt viel wesensmässiger treffen würde. Zusammengefasst ergäbe die Revision der eben genannten drei Worte und die Berücksichtigung der Weglassung jener Worte, die nur im Deutschen stehen, weil man den Sinn neu finden musste, allein schon in Gal. 5,5 folgenden neuen Wortlaut. „Wir nämlich erwarten Geist aus Glauben, empfangsausgerichtet (aufgrund) der Gesamtgerechtig- keit.“ Vergleiche selber dazu deinen deutschen Text und überlege die Konsequenzen dieser Anstatt-Worte. Anstatt des dynamisch glaubenden Wandels kam das statische Bekenntnis des Gläubigseins 1 . Anstatt der selbstlosen göttli- chen Liebe, der Agape, die seelische Liebe, die sich letztlich nur wieder selbst am Nächsten weidet. Anstatt des Gesetzes des Geistes des Lebens kam das neutestamentliche Gesetz des Buchstabens. Anstatt der Stimme des Heiligen Geistes die selbsterwählte frömmlerische „Worttreue“. Anstatt des vollmächtigen Einflusses die Amtsautorität. Anstatt der Weisheit das blosse Wissen, die Gnosis. Menschen, die dem Anstatt-Christus verfallen sind, scheinen auf den ersten Blick über alles Wissen zu verfügen. Doch erweist sich dieses Wissen in der Praxis immer wieder als kraft- und nutzlos, niederziehend, spalterisch und zerstörerisch. Der wahre Christus besitzt Weisheit. Weisheit aber ist die gottgemässe Anwendung von Wissen: Sie erkennt Gott und wendet ihr Wissen daher zur rechten Zeit, am rechten Ort und auf Gottes Art an. Nur diese Weisheit führt darum auch zur Verwandlung. An die Stelle der uns von Gott zugesagten 1 Siehe mein Buch „Gläubig oder Glaubend?“

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