Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Anstatt-Christus 31 übernatürlichen Verwandlung (»metamorphosis«) ist die bloss menschliche Veränderung getreten 1 . Anstatt des gott- gemässen Aufblicks hinein in Christus kam die psychologi- sche Sublimation (Ablenkung, Verfeinerung). Doch durch das Wegblicken von allem anderen und den ungeteilten Auf- blick auf Jesus sagt Gott uns einzig die göttliche Metamor- phose zu (2. Kor. 3,18) 2 . Die Sublimation dagegen ist eine diabolische Nachäffung dieses Aufblicks. Sie lehrt uns zwar in rechter Weise konsequent von all den uns belastenden oder bindenden Elementen wegzublicken, doch lehrt sie auf der anderen Seite nicht den ungeteilten Aufblick auf Christus, sondern sublimiert (verfeinert) die Probleme, indem sie unseren Sinn z. B. auf kulturelle Leistungen ablenkt. So lehrt der Anstatt-Christus anstatt des Aufblicks sich mit irgend- welchen Spielereien, Malereien, sportlichen Betätigungen usw. abzulenken. An die Stelle des Gott-Erkennens in jeder Situation ist die kirchliche Verordnung, der Katechismus, getreten. Der Anstatt-Christus versucht, möglichst jede Lebenssituation durch statische kirchliche Verordnungen, religiöse Massnahmen oder Verhaltensweisen abzudecken. Das ist nichts anderes als neutestamentlich getarnter Geset- zesdienst, der sich um seines Wesens willen aber dem Fluch von Gal. 1,8 3 nicht entziehen kann. 1 Siehe Kapitel „Wirksame Veränderung“ 2 „Wir alle aber schauen nach oben hin mit aufgedecktem Blick die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.“ 3 „Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evange- lium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt ha- ben: Er sei verflucht.“

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