Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Anstatt-Christus 33 auf offener Strasse singen hörte. Sie steigerten sich während Stunden in ihre musikalischen Mantras hinein, und ebenso tut es die moderne Lobpreisbewegung. Sie können, wenn es sein muss, hundert Mal „Jesus“, „Jesus“ singen, doch das Herzstück dieses Lobpreises ist die seelische Schwingung und nicht der geistliche Gehalt, das geistliche Schauen oder die lebendige Beziehung zu Christus im realen Hier und Jetzt. Während sie sich in ihren seelischen Rausch hineinsteigern, denken sie, geistlich reich zu sein. Doch in Wahrheit präsen- tiert sich anstatt des geistlichen Reichtums ein irdisch gesinn- tes Wohlfühl- oder Wohlstandsevangelium. Ein Grossteil der heutigen Lobpreisler ist bezeichnenderweise fettleibig, was den zeitlichen Übergenuss unbestreitbar offenbart. Weltweit ist anstatt des Organismus die Organisation, anstatt der Herrschaft Christi die Menschenherrschaft, anstatt des unmit- telbaren Gott-Erkennens die tote Theologie und Orthodoxie getreten. Theologie verbreitet statisches Wissen über Gott, doch Gott-Erkennen ist eine dynamische Sache des Geistes und des Herzens. An die Stelle der von Gott vorherberei- teten Werke ist die Werkgerechtigkeit und an die Stelle der geistlichen Unterscheidung und Lehre ist die Psychologie getreten. Auf den Stuhl der Apostel haben sich unter vielen anderen mit Vorliebe die Evangelisten gesetzt. Gott hat jedoch nicht den Evangelisten, sondern den Aposteln und Propheten die Führung Seines Leibes anvertraut. „Anstatt-Apostel“ (Evangelisten) setzen ganz den Menschen in den Mittelpunkt des Interesses Gottes. Christi Apostel setzen Gott in den Mittelpunkt des Interesses der Menschen. Statt „wir für Christus“ wird „Christus für uns“ gepredigt. Ganz selbstverständlich ist zuerst einmal Christus für uns am

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