Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
4 Vorwort Die Menschheit unter dem Anstatt-Christus ist wach schlafend, sehend blind und hörend taub. Sie liegt in Ketten der Sünden- macht gebunden darnieder und rühmt sich doch hochfahrend ihrer Freiheit. Sie hat nichts mehr im Griff und weiss doch immer alles besser. Obwohl selber restlos verloren spielt sie sich als Retterin auf und obwohl alles ausbeutend als Wohltä- terin. Weil sie alles verändert, nur sich selber nicht, muss sie mit gnadenloser Wucht an sich selber zerbrechen. Wer aus dieser Not aufhelfen will, muss meines Erachtens vor allem unermüdlich Wege gehen können, die er im Grunde genommen gar nicht gehen will. Insbesondere in den ersten drei Kapiteln dieses Buches bin ich einmal mehr solche Wege gegangen. Gefühlsmässig kostete es mich Kopf und Kragen, all diese Dinge niederzuschreiben. Denn heutzutage neigt man dazu, nicht mehr den Gewalttäter anzuzeigen, wenn dieser jemanden niedergeschlagen hat, sondern den zu Boden Geschla- genen, weil dieser mit seinem Geschrei die Nachtruhe gestört hat. – Man wird uns wohl auch dieses Buches wegen wieder der Sektiererei, des Extremismus und Fundamentalismus bezichti- gen. Wo immer dies der Fall ist, verweisen wir unerschütterlich auf die Früchte unserer Taten und proklamieren: Dann doch besser ein gesundmachender Fundamentalismus als ein krank- machender Liberalismus! Besser ein glückselig befreiender Extremismus als ein versklavender Konformismus! Und wenn es denn sein muss auch dies: Besser eine gute Sekte als eine schlechte Kirche! Summarisch beschwöre ich jeden Leser dieses Buches: Liebe nicht das Beliebtsein – es ist bedrohlicher als Bedrohtsein! Im November 2004 Ivo Sasek
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