Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

84 gestaltung usw.? Ist das Elitedenken nicht durch und durch Bestandteil unseres normalen Alltags? Den Sportlern wird fast aufs Gramm vorgeschrieben, was und wie viel sie zu essen haben, nur um eine sportliche Eliteleistung zu voll- bringen. Ist es da etwas Besonderes, wenn man um „geistiger Leistungen“ willen zuzeiten fastet, auf Alkohol und Sex verzichtet oder rechtzeitig ins Bett geht usw.? Gerade hörte ich wieder in einer Sendung, wie gute Manager von Schau- spielern, Musikern, Sportlern etc. ihrer Elite gnadenlose Vorschriften machen. Halten sie diese nicht ein, werden sie „von der Gruppe ausgegrenzt“. Bis hin zu Ausgangs- und Kontaktsperren werden z. B. den umjubelten Elitesportlern Vorschriften gemacht. Apropos: Bist du auch schon einmal mit deinem Kanzler, deinem Bundesrat oder irgendeinem der Elitestars ausgegangen? Wir auch nicht, denn diese schotten sich von allem ab und verkehren nur unter ihresgleichen. Weshalb nur ist dieses Kriterium plötzlich so gefährlich und aussergewöhnlich? Jeder verkehrt doch nur mit anderen auf seiner „Wellenlänge“ und ist sich und seiner eigenen Meinung „Elite“ genug! Was aber das Kleiderdiktat betrifft, ist da die Mode der Welt nicht das allerschlimmste Diktat unter den Menschen? Wir sind seit Jahrzehnten frei von diesem Diktat. Weil wir uns von dem Mode-Gruppendruck nicht tyranni- sieren lassen, werden unsere Kinder aber immer wieder in der Schule diskriminiert. Dabei sind sie immer hübsch ange- zogen. Doch wer mit dem Modediktat der Modeschaffenden nicht Schritt hält, wird in sektiererischer Art ausgegrenzt. Sektiererei und Fundamentalismus ist in jedem Fall ein wesenhaftes Problem und nicht bloss das Problem einer Lehre, eines Tuns oder einer äusseren Form. Könnte es sein, dass die Medien und Sektenjäger bei all ihrer Hetzjagd nur

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