Anstatt- oder Christus - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

Medienschlacht 99 Mai 1997 Kinderstriptease! Sie lesen diesen Titel und sind entsetzt: „Nein, das geht zu weit!“ Doch keine Angst, so weit ist es noch nicht – noch nicht! Ich wollte Sie mit diesem Titel nur daran erinnern, dass das menschliche Gewissen eine liebevolle Warnein- richtung der Natur ist. Würde heute öffentlich ein Kinder- striptease angeboten, so wüssten wir noch mit absoluter Gewissheit, dass dies eine ungute Entwicklung ist. Aber e- ben, dies wussten wir ja auch vor noch kurzer Zeit im Hin- blick auf Männerstriptease. Es ist keine Generation her, als dasselbe Gewissen sich warnend im Herzen unserer Eltern bewegte, als erstmals öffentlich Frauenstriptease aufkam. Wiederum waren es dieselben überführenden Naturinstinkte, die unsere Voreltern bereits warnten, als der kühne Gedanke im Volk aufkam, Badeanstalten zu gründen, in denen Männer und Frauen gemeinsam baden könnten. Unseren früheren Vorvorfahren aber schoss schon die Röte ins Gesicht, als die ersten Frauen es wagten, mit hautfarbenen Strümpfen ihre Knöchel zu zeigen; bislang trug man nur Schwarz, und man hatte noch genug daran zu kauen, dass diese schwarzen Knöchel sichtbar gemacht wurden. Über solcherlei Sittsam- keitsempfinden spottet heute die ganze Nation. Aber eben – „Kinderstriptease“!? Oder was wird wohl das Nächste nach dem Männerstrip sein? Dass das menschliche Gewissen zu allen Zeiten bereits den kleinen Anfängen ethisch-moralischer Entartungen gewehrt hat, zeigt uns, welch überaus weise – ich würde sagen – göttliche Voraussicht im Liebesinstinkt „Gewissen“ steckt. Die Geschichte lehrt uns aber auch, was

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