CHARAGMA - das Malzeichen des Tieres - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

58 Wann immer in der Geschichte die Diskriminierung der Heiligen die Grenze eines Genozids erreicht hatte, sorgte Gott selber dafür, dass alles vorab auf eine politische Dimension gehoben wurde. Die letztendliche Errettung geschah freilich nie auf politischem Weg. Ebenso wenig kam die Errettung der verfolgten Christen jemals aus den Synagogen, dem Tempel oder den Synedrien. Wir wollen im Weiteren sehen, warum der Herr zuerst sich selber, dann aber auch Seine Diener mit religiösen und weltlichen Systemen konfrontierte, obgleich die Rettung immer nur von oben her kam. Wir haben zuvor gelesen, dass jede Macht, jede vorhan- dene Autorität von Gott ist. Jedes Volk bekommt mit anderen Worten diejenige Regierungsform, die es sich rechtmässig vor Gott eingehandelt hat. Am deutlichsten kann man das an Israel erkennen, als es entgegen dem Willen Gottes einen menschlichen König für sich forderte (1. Sam. 8,5) 1 . Weil sie damit die Königsherrschaft Gottes verworfen hatten, ent- setzte sich der Prophet Samuel über die Massen, doch der Herr sprach zu ihm: „Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie dir sagen! Denn nicht dich haben sie ver- worfen, sondern mich haben sie verworfen, dass ich nicht König über sie sein soll“ (1. Sam. 8,7). Von diesem Zeitpunkt an durfte das Volk Gottes nicht mehr direkt von Gott durch Seine Propheten geführt werden. Sie blieben auf Gedeih und buchstäblich Verderben auf ihre Könige ange- wiesen. Fortan war der dazwischen geschaltete König die einzige von Gott legitimierte Führungsform. Dieselbe hatten sie gefordert und somit eingehandelt. Doch sie gingen daran 1 „Nun setze doch einen König über uns, damit er über uns Richter sei, wie es bei den Nationen ist!“

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