CHARAGMA - das Malzeichen des Tieres - Ivo Sasek - Elaion-Verlag

62 Unrecht und das Unrecht zunehmend zum Recht erklärt wird, leitet der Christus persönlich Seine neue Herrschaft ein. Zusammengefasst bedeutet das, dass sich an dieser Sache all jene staatlichen Mächte disqualifizieren und sich selber ab- setzen, die sich dem Ruf des Christus durch Seine Gemeinde nicht zuwenden und ihr nicht gottgemäss Recht verschaffen. Wenn es in dieser Konfrontation lediglich um Partei und Ge- genpartei, lediglich um religiöse Menschen gegen politische Menschen gehen sollte, wird sich an all dem Bestehenden nicht irgendetwas ändern. Doch wenn eine Sache tatsächlich von Christus selber ausgeht, dann hat es in jedem einzelnen Fall heilsgeschichtliche Auswirkungen. Wann wird Christus politisch? Ich fasse diese Wirklichkeit noch einmal mit Est. 7,4.6 zu- sammen: Weil das gesamte jüdische Volk durch Haman vor einem neuen Genozid stand, erhielt dieses Anliegen über Nacht eine politische Dimension. Zuerst führte Gott Esther zur Königswürde. So trat sie vor den König und sprach: „Wenn wir als Sklaven und Sklavinnen verkauft worden wären, hätte ich geschwiegen (m. a. W. hätte sie keine politi- sche Sache daraus gemacht) , denn das wäre keine Bedräng- nis, die einer Belästigung des Königs wert gewesen wäre.“ Am Beispiel Esthers kann man ersehen, dass nicht jeder politische Weg von vornherein ein vergeblicher Weg sein muss. Der König erliess daraufhin ein neues Dekret, das den Juden ein vollumfängliches Selbstverteidigungsrecht zuge- stand. Und so kam es zur Unterwerfung aller damaligen „Genozidtreiber“ und zum heute noch gefeierten Purimfest.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=