Der Herr ist mein Hirte - Anni Sasek - Elaion-Verlag

Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens 25 ten alle: „Jetzt hat sie’s auch!“ Doch bei aller Berührung mit Gott war doch irgendwo der Wurm drin, denn viel Hochmut stieg in uns auf. „Wir haben die Geistestaufe, die anderen nicht!“ Es ist eine leidige Geschichte, mit der ich aber nicht jene Menschen verklagen möchte. Wir alle wollten ja im Grunde genommen nur mehr von Gott, doch – wie mir im Nachhinein scheint – nur etwas zu schnell und auf dem Weg des geringsten Widerstandes. Dies war auch in meinem Wesen so. Auch liess ich die Menschenherrschaft zu und lebte, wenngleich unbewusst, nicht mehr allein als dem Herrn. Mein Herz war so voller Verlangen, Gott zu gehorchen und das zu tun, was Er sagt, dass ich, was immer ich hörte oder las, es sogleich auf mich bezog und es unmerklich aus eigener Kraft umzusetzen versuchte. Ich zerbrach aber immer mehr dabei. Es war nicht mehr diese liebliche, ziehende Herrschaft Gottes, dieses glücklich machende, befreiende Leben.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTY5NDM=