Die Wiederherstellung aller Dinge - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
Die Vollendung aller Dinge 111 hergehende Gebot, seiner Schwachheit und Nutzlosigkeit wegen – denn das Gesetz hat nichts zur Vollendung gebracht –,“ – Hören wir das? – „eingeführt aber eine bessere Hoffnung, durch die wir Gott nahen.“ Was sagt hier die Schrift? Die Schrift sagt Folgendes: Gott hat ein Gesetz gegeben, und auf dieses Gesetz haben am Anfang alle geschworen. Die Juden schwören heute noch darauf, leben heute noch nach dem „Konzept des Gesetzes“ . Sie sind noch heute davon überzeugt: „Wenn wir dieses Gesetz ganz genau beachten und ganz genau einhalten, dann kommt es zur Vollendung . “ Und das Gesetz wurde seinerzeit tatsächlich um der Vollendung willen gegeben – aber ledig- lich, um eine Blockade auf dem Weg zur Vollendung zu beseitigen und nicht, um die Vollendung selbst zu bewirken. Das Ziel des Gesetzes sollte von Anfang an der Übergang in das wahrhaftige und unauflösliche, lebendige Gesetz sein – nämlich hinein in Christus als Person. Verstehen wir diese Gedanken? Aber das Fleisch war schwach, darum war auch das beste Gesetz nutzlos. Es heisst im Griechischen: Des Gesetzes Ziel ist Christus. Des Gesetzes Ziel (»telos«), nicht des Gesetzes Ende , wie wir Heiden das immer wieder auslegen und dann sagen: „Das Gesetz ist für uns abgelau- fen und darum nicht mehr wichtig. Punkt. Jetzt ist Christus dran, wir haben nichts mehr mit dem Gesetz zu tun.“ Rein verbal stimmt unsere Aussage natürlich trefflich, jedoch die praktische Konsequenz ist eine völlig verdrehte. Wir haben uns auf Kosten des Gesetzes für eine billige Gnade entschie- den. Das heisst: Wir sind genau genommen ein gesetzloses Volk, das aber vorgibt, gerecht zu sein. Wir haben noch nicht verstanden, dass der Wandel in Christus eine weit höhere Qualität als derjenige unter dem Gesetz zur Folge
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