Die Wiederherstellung aller Dinge - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
64 235 Kirchen aus über hundert Ländern, Kirchen verschie- denster Bekenntnisse ausserhalb der römisch-katholischen Prägung. Und das effektive Resultat dieses Zusammen- schlusses? Ausser gut formulierten gemeinsamen Bekennt- nissen ist so weit alles beim Alten geblieben. Das allgemeine Volk sitzt nach wie vor in der langen Bank, und viele wissen gar nicht, was in den führenden Gremien alles vereinbart wurde. Trotz formaler Einheit hat sich im Hinblick auf die geistliche Wirklichkeit nichts, aber auch gar nichts verän- dert. An diesen und vielen ähnlichen Beispielen müssen wir lernen, dass Verschmelzung zu einer einzigen Gemeinschaft und einheitliche Bekenntnisse (diese hatten ja stets alle Be- wegungen) nicht die geringste Spur der wahren Einheit des Geistes bewirken. Deshalb brauchen wir auch nicht stolz zu sein, selbst wenn sich unser Bibelkreis aus zehn verschie- densten Denominationen zusammensetzen sollte. Mit wahrer Einheit muss dies noch nicht notwendigerweise etwas zu tun haben! Ein Standardfehler auf dem „Weg zur Einheit“ ist stets dieser, dass man die „kirchlichen Institutionen“ und vielerlei mehr gleich mit in die Einheit hinüberretten will. Am liebsten möchte man eben alles in Einheit verbrüdert sehen. Dies geht aber ebenso wenig, wie sich etwa „Fleisch und Blut“ ins Reich Gottes hinüberretten könnten, denn „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben“ (1. Kor. 15,50) , wie viel weniger die blossen Produkte und Werke, die durch das Fleisch hervorgebracht werden! Glaubt es, unsere Insti- tutionen mögen allesamt vor den Menschen einen gewissen Eindruck machen, sie mögen äusserlich gewaltig und Gott wohlgefällig scheinen; dennoch sagt der Herr über ihnen allen dasselbe, das Er schon über den geschmückten Tempel
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