Erziehe mit Vision! - Ivo Sasek - Elaion-Verlag
110 Lieblinge! Indem wir sie schonen, geraten wir jedoch unter das Gesetz der Mittäterschaft. Das bedeutet ganz konkret, dass das Wesen ihrer Verfehlung auf uns übergeht, wie geschrieben steht: „Du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, damit du nicht seinetwegen Schuld trägst“ (3. Mo. 19,17). Alles, was für Könige und Gemeindeleiter gilt, das gilt auch für dich als Vorsteher des Familienaltars. Das passive Ertra- gen von fremder Schuld vernebelt dir die Gemeinschaft mit Gott, bricht dir deine Kraft nach Leib, Seele und Geist und führt zu einer Aufhäufung geistlicher Altlasten. Darüber hin- aus breitet sich eine geistliche Lähmung und Decke über die ganze Familie aus. Dies genau ist der Grund, weshalb die al- lermeisten christlichen Familien geistlich tot sind. Das ständi- ge Defizit der Mütter und Väter liegt zu einem Grossteil hierin begründet. Gott hat zwar Wohlgefallen an ständiger Überfor- derung, nicht aber an ständiger Überlastung durch Defizite. Wir sollen stark sein in der Schwachheit, nicht gelähmt in Defiziten. Seht daher zu, dass ihr jede Sünde auf den Kopf dessen zurückbringt, der sie verursacht hat. Damit meine ich in erster Linie das kompromisslose Durchsetzen einer Überfüh- rung. So wie der König einen Übeltäter nicht einfach mit Wor- ten ermahnt und dann ungeschoren ziehen lässt, sollen auch wir uns als Familie nicht gegenseitig schonen. Das Zeichen wahrhafter Bewältigung einer Schuld liegt im Zurückkehren des Friedens, in der Ruhe, die über dem gequälten Gebiet ein- kehrt. Fehlt dieser Friede, fehlt das Reich Gottes. Fehlt diese Ruhe, fehlt es an Durchbruch. Für Christen, die oberflächlich leben und nichts als ihren irdischen Beruf usw. im Kopf haben, mögen unbewältigte Sündenfragen keine grosse Rolle spielen. Sie sind eben in jeder Hinsicht geistlich tot. Für uns aber, die wir unter der Herrschaft des Friedens leben, bedeutet dies nicht
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